21.06.2024
Bist du wieder auf einen Menschen getroffen, der sich übergriffig benimmt?
Bei dem du dich ohnmächtig fühlst und subtil unterschwellig oder auch sehr offensichtlich herausgefordert wirst,
mehr zu geben als dir möglich ist? Womöglich reizt er dich auch durch seine Inkongruenz (also eine Nicht-Übereinstimmung),
weil du spürst, dass das was er vorgibt zu sein, nicht dem entspricht, wie du ihn wahr nimmst.
Werden diese Art 'Angriffe' stärker, obwohl du doch schon soviel in dir getan hast?
Dann hast du noch nicht alle für dich wichtigen Facetten entdeckt.
Denn unsere Lösungsaufgaben sind ebenso vielseitig wie auch unsere Seelen es sind. Erinnerst du dich an das Zwiebelprinzip?
So ähnlich ist es hier auch, nur handelt es sich nicht um mehrere Schichten, die sich um den Kern im Laufe der Zeit aufgebaut haben.
Es sind verschiedene Aspekte der gleichen Schicht.
Stell dir einen Diamanten mit vielen Schliffen vor.
Du siehst nur die Schliffe, die du gerade ins Licht hälst. Von den anderen weißt du zwar, weil du ihn schon öfters hin und her gedreht hast, aber den ganzen Stein könntest du nur mit deiner Erinnerung daran im Ganzen erfassen.
Mach jetzt mal die Augen zu und spür intensiv den Schliffen nach. Du wirst feststellen, dass du Kanten daran entdeckst, die sich unbekannt anfühlen.
Und so ist es auch mit den verschiedenen Sichtweisen auf unsere Themen. Darum bekommen wir immer genau die Menschen mit diesen 'Zügen' bzw Verhaltensweisen in unser Leben, damit wir noch mehr in uns erkennen. und für uns verstehen, dass wir für uns wichtig sind. Dass wir unsere Bedürfnisse nur selbst befriedigen können. Wir unterscheiden lernen, was uns gut tut und was nicht. Dass uns an anderen oder etwas fest zu halten keine Lösung, keine Befreiung für uns bedeuten kann. Wie kann es das auch?
Und letztendlich läuft es darauf hinaus, dass wir die Liebe, die wir bei anderen suchen, immer und von Anfang an in uns selbst haben. Niemand kann sie dir nehmen. Du brauchst dich dafür weder erniedrigen noch verbiegen. Du bist nicht hier um 'zu gefallen' oder anders zu sein, als du bist.
An dir ist nichts falsch! Du bist bereits gut so, wie du bist. Auch wenn es sich gerade für dich anders anfühlt. Und es schmerzt.
Das macht es deshalb, weil du an all den Erfahrungen mit den Menschen, die dir weh tun und weh getan haben, fest hälst. Obwohl sie nicht dir und deinem Wesen entsprechen.
Der Schmerz ist ein Signal deiner Seele, die dir damit sagen will, dass du aufhören sollst, dir selbst weh zu tun, in dem du dich in Beziehungen begibst, die dir weh tun und die dich von dir selbst entfernen. Der Schmerz will dir zeigen, dass du dich von dem trennst, was du bist. Und er führt dich auch in dich zurück, dahin zurück, was du bist, wo du immer heil warst.
Wenn du dir erlaubst, ihn an zu nehmen.
Du musst überhaupt nichts dafür tun, keine Erwartungen, keine Bedingungen, erfüllen, um geliebt zu werden. Das ist etwas was uns ein geredet wurde. Und es ist so falsch! Wir sind immer geliebt. Weil wir ein verkörperter (in carna) Teil von Gott/Spirit/der Schöpfung, nenn es wie du willst, sind. Die macht keine Fehler und stellt auch keine Bedingungen an uns. Sie ist Liebe.
Und auch all die Menschen, mit denen wir Erfahrungen sammeln, sind es im Grunde. Sie sollen uns helfen uns daran zu erinnern, was wir sind: Liebe
Ich weiß wie schwer es ist das zu verstehen. Und noch schwerer ist es das zu akzeptieren und wirklich in sich klar zu haben. Weil wir darauf 'trainiert' wurden, in gut und böse, einzuteilen. Weil wir glauben sollen, dass es immer ein Opfer geben muss und einen Täter. Aber so ist es nicht. Niemand will dir etwas Böses, niemand ist ein 'Narzisst' oder welche Bezeichnungen sich das System noch so ausgedacht hat. Das sind Namen für Katalogisierungen, damit wir gar nicht erst auf die Idee kommen, die Verantwortung für unser Leben an uns zu nehmen. Und wenn man das klar hat, dann wird es leichter. Dann merkt man wieviel Ballast man mit sich rum geschleppt hat. Der einem das Leben schwer macht. Obwohl es doch leicht sein und wir Freude daran haben sollten.
Und Frieden mit und in uns finden.
©Nadine Baum