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Meer der Gezeiten

Wenn es sich fremd anfühlt
ist jede kleine Welle
auch die
die mich aufwühlt
mich packt
und mit meinen Tränen
vom Land wegspült
ins offene Meer...

Dann kommt es mir vor
als schwämm ich mir hinterher
der der ich mal war
Mir vormals noch klar
wer ich wirklich bin
trudel ich wieder
tief in mir drin
von mir selbst entfernt

Darum will ich erspürn'
unter der Haut
was ist mir noch vertraut
und was es mir lernt
Trachte danach zu ergründen
was bringt mich mehr zurück
zu mir hin
zu meinem Ich Bin
Und fühl mich doch leer

Deshalb lass ich los
lass mich einfach treiben
ins Ungewisse mich führen
wo es nicht zählt
ob etwas fehlt
was bleibt oder
diesmal noch geht

Seh vom Wellenkamm oben
die Dämme die brachen
um mich aufzurühren
fließ hinab in die Tiefe
spür' trotz Kopf unter Wasser meine Lungen sich schließen und weiten

So merk ich beizeiten
es gibt kein zurück
nichts was war
kann so bleiben
weil nur bleibt
was Veränderung ist

Und während ich atme
bin ich im Meer der Gezeiten
bin sein Gehen und Kommen
Lass ich mich so leiten
bin ich nie weit entfernt
und das bringt mich wieder
ein Stückchen näher
zu meinem Wesenskern

So dass ich verstehe
dass es nichts macht
wenn ich mich kurz nicht sehe
und meine Essenz in der Gänze auch noch nicht erkenne

Denn mit jedem Atemzug
mit jeder Träne
und jeder Schwere
die ich trug
ist eines gewiss:

Dass sie immer war
sein wird
und ist.

©Nadine Baum

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